Komplementärmedizin bei Krebs

Als Begleitung bestens geeignet

Von Jan Simon · 2015

Komplementäre Therapien begleiten die Behandlung von Krebs. Nicht alle Methoden sind hilfreich, auch wenn Homöopathie, Akupunktur oder spezielle Krebsdiäten das Allgemeinbefinden von Patienten verbessern können. Chancen bietet auch die Onkothermie. Dabei werden Tumore lokal mit Wärme behandelt, so dass Krebszellen sterben oder die Zufuhr von Medikamenten verbessert wird.

 Frau bei einer Ayurveda-Behandlung. Es gibt viele Behandlungen, die als Komplementärmedizin bei Krebs angenommen werden.
Klassische ayurvedische Behandlungen können helfen, das Wohlbefinden der Patienten zu steigern und so deren Resilienz erhöhen.

Die Diagnose Krebs ist ein Schock – nicht nur wegen der Gefahr der Krankheit selbst, sondern auch wegen der gefürchteten Nebenwirkungen die Therapien. Vor allem die Chemotherapie zieht Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen nach sich, manchmal folgen bleibende Schäden am Herzen oder an den Nieren, und die Immunabwehr sinkt, sodass es zu Infektionskrankheiten kommt. Zur Linderung der Beschwerden kommen komplementäre Therapien zum Einsatz. Da bei Krebserkrankungen die Ängste und Hoffnungen groß sind, gibt es eine Vielzahl an unseriösen Produkten und Therapien, auf die Patienten in ihrer Not zurückgreifen. Vorsicht ist also geboten, und die Abstimmung mit den behandelnden Onkologen unbedingt erforderlich. 

Eigenmächtiges Verhalten fördern

Erfolgreiche komplementäre Methoden gibt es dennoch – sie haben zwar keinen direkten Einfluss auf den Krankheitsverlauf, doch sie stabilisieren, steigern die Lebensqualität und fördern das eigenmächtige Verhalten von Patienten, so dass sie letztlich die Heilung der Krebserkrankung beschleunigen können. Bewährt haben sich beispielsweise Homöopathie und Akupunktur, anthroposophische Medizin und Ayurveda, Hypnotherapie und Qi Gong. Ein breites Angebot an Ernährungsempfehlungen, Krebsdiäten und Nahrungsergänzungsmitteln wie Vitamine, Spurenelemente und Mistelextrakte sollen Patienten helfen.

Wärme gegen Krebszellen

Relativ neu, aber erfolgversprechend ist die Onkothermie. Bei dieser auch Hyperthermie-Therapie genannten Methode werden die Krebszellen durch Wärme sensibilisiert. Der Ungar András Szász war der erste, der diese gezielte Überwärmung von Gewebe anwandte. Die Hyperthermie hat verschiedene Effekte. Zum einen sterben die Tumorzellen bei Temperaturen ab 40 bis 43 Grad Celsius. Lokal auf sie beschränkt, kann die Überwärmung sie beseitigen. Bei Bauspeicheldrüsenkrebs wird diese Methode bereits erfolgreich eingesetzt. Zuweilen wird sie auch angewendet bei Tumoren, die zu groß für eine Operation sind oder bei solchen, die schnell Tochtergeschwülste bilden. Zum Zweiten fördert die Hyperthermie die Durchblutung in den Regionen rund um und teilweise in den Krebszellen selbst. Sie kann zum Erfolg einer Chemotherapie beitragen, weil die Medikamente besser durch die Blutbahnen gelangen und eher in den erkrankten Regionen ankommen. In vielen Kliniken werden Onkothermie-Therapien angeboten. Wenn sie von der Hyperthermie-Fachgesellschaft esho zertifiziert sind, zahlen die Krankenkassen diese Behandlungen.

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