Krebsdiagnostik

Verdächtiges Blut und innovativer Kapselschwamm

Von Christoph Bergmann · 2024

Angesichts zunehmender Krebsfälle ist eine zuverlässige Diagnostik unverzichtbar. Sie hilft, frühestmöglich die passende Therapie einzuleiten und die Heilungschancen zu erhöhen. Oft ist die Früherkennung jedoch schwierig – auch bei Speiseröhrenkrebs. Ein vielversprechender neuer Test könnte dies nun ändern.

Ein Mann mit Brille und Handschuhen untersucht Blutgefäße.
Eine kleine Blutprobe reicht für ein genetisches Tumorprofiling im Labor. Foto: iStock / Jacob Wackerhausen

Ob unerklärlicher Gewichtsverlust, Nachtschweiß, Erschöpfung sowie neue, anhaltende Schmerzen: Es gibt viele Warnsignale, die für eine mögliche Krebserkrankung sprechen können. Diesen Anzeichen zeitnah nachzugehen und sich haus- beziehungsweise fachärztlich untersuchen zu lassen, ist besonders wichtig. Denn je früher eine Tumorerkrankung erkannt wird, desto besser sind die Prognosen.

Flüssigbiopsie bringt Klarheit

Das Gute: Dank akribischer Forschung ist es durch die Analyse von Körperflüssigkeiten und -geweben heute möglich, selbst kleinste Spuren von krankheitstypischen Substanzen, Abwehrstoffen, genauso wie von Antikörpern und Erbgutbestandteilen nachzuweisen. Beispielhaft für moderne Diagnostikverfahren in der Krebsmedizin ist Liquid Biopsy. Dieses Verfahren basiert darauf, dass Krebszellen DNA und andere Biomoleküle in die Blutbahn abgeben, wo sie nachgewiesen werden können, um sie anschließend zu analysieren. Liquid Biopsy ist zudem ein geeignetes Tool, das hilft, ein Fortschreiten der Erkrankung zu überwachen, genetische Veränderungen zu identifizieren und das Rückfallrisiko zu bestimmen. Anwendung findet Liquid Biopsy unter anderem bei Brust-, Darm- und Prostatakrebs.

Krebsdiagnostik: Unnötige Endoskopien vermeiden

Laut einer diesjährig publizierten Studie der Cambridge-Universität gibt es nun auch bei Speiseröhrenkrebs spannende Entwicklungen – einer Tumorart, die mit rund 8.000 Fällen zwar recht selten ist, jedoch oft erst spät entdeckt wird, was die Heilungschancen verschlechtert. Geradezu bahnbrechend ist ein neuer sogenannter Kapselschwammtest, der das Risiko, an dieser Krebsform zu erkranken, aufzeigt. Hierfür mussten über 8.500 Patientinnen und Patienten eine an einem Faden befindende kleine Kapsel mit einem kleinen Schwamm schlucken, der Zellen aus der Speiseröhre aufsammelte. Nach Entnahme konnten die Forschenden anhand der Zellproben erkennen, ob die Teilnehmenden an der Erkrankung Barrett-Ösophagus leiden, einer Erkrankung, die im Laufe der Jahre zu Krebs führen kann. Ein bis zwei von zehn Probanden wiesen entsprechende Zellen auf, was nur bei diesen Personen eine weitere Abklärung per Endoskopie notwendig machte. Auch einer Überlastung der Terminkapazitäten für Endoskopien kann dieser Test somit entgegenwirken.

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