COPD und Lungenkrebs

Zwei Lungenkrankheiten – ein Ursprung

Von Tobias Lemser · 2019

Lungenkrebs gehört zu den Krebserkrankungen, die häufig erst in einem späten Stadium festgestellt werden. Jedes Jahr werden hierzulande 54.000 Menschen mit dieser Diagnose konfrontiert. Gefährdet sind insbesondere Patienten mit der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Beide Erkrankungen haben in der Regel einen gemeinsamen Hauptauslöser: das Rauchen.

Person bricht Zigarette in der Mitte durch. Thema: COPD und Lungenkrebs
Rauchstopp: Neben der Gesundheit freut sich auch der Geldbeutel. Foto: iStock/Tevarak

Dass Tabakkonsum Hauptrisikofaktor für die meisten Lungenkrankheiten ist, konnten Wissenschaftler längst belegen. Eines der bekanntesten pulmologischen Krankheitsbilder ist die COPD. Schätzungen zufolge sind in Deutschland rund 6,8 Millionen Menschen daran erkrankt.

COPD und Lungenkrebs ähneln sich

Typische Anzeichen von COPD, das in 80 Prozent der Fälle auf das Rauchen zurückzuführen ist, sind im Anfangsstadium Husten und vermehrter, später sogar blutiger Auswurf. Zudem kommt häufig Atemnot hinzu, die im fortgeschrittenen Stadium sogar im Ruhezustand auftritt – Symptome, die in der Regel auch bei Lungenkrebs auftreten, was die exakte Diagnose grundsätzlich erschwert. Was viele nicht wissen: Menschen mit einer COPD haben ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko. Gerade bei Patienten mit leicht- bis mittelgradig ausgeprägter COPD ist Lungenkrebs eine der häufigsten Todesursachen. Da sich die Anzeichen für Lungenkrebs vergleichsweise spät zeigen, sollten Betroffene bereits frühzeitig einen Lungenspezialisten aufsuchen.

Steht die Diagnose Lungenkrebs bereits fest, unterscheidet der Fachmann vorerst zwischen nicht-kleinzelligen und kleinzelligen Karzinomen. Bei der kleinzelligen Variante handelt es sich um eine schwer zu behandelnde Krebsform, die besonders schnell wächst und häufig Metastasen bildet. Besser sind die Prognosen bei nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, wovon die meisten Lungenkrebspatienten betroffen sind. Hierbei in den Fokus rücken vor allem mit Antikörpern durchgeführte Immuntherapien. Neueste Studien belegen, dass diese Therapieform bei bestimmten Patienten im Gegensatz zur Chemotherapie die Erkrankung länger stabilisiert. Zudem traten in der Erstlinientherapie weniger Nebenwirkungen auf.

Frühe Diagnose: Schlüssel zum Erfolg

Es gibt Meldungen, die Hoffnung verbreiten, Lungenkrebs künftig noch besser in den Griff zu bekommen, die jedoch auch verdeutlichen, wie wichtig gezielte Vorsorgeprogramme sind. Dies zeigt eine groß angelegte, 2018 vorgestellte Studie, an der über 15.000 Belgier und Niederländer mit erhöhtem Lungenkrebs-Risiko – Raucher und Ex-Raucher – teilnahmen. Während die eine Gruppe nicht gescreent wurde, lud man die anderen Teilnehmer regelmäßig zur Computertomografie ein. Ergebnis: Fast sieben von zehn Lungenkrebsfällen wurden durch das Screening bereits in Stadium 1A oder 1B entdeckt. Unter Männern gingen die Todesfälle im Vergleich zur Referenzgruppe dadurch insgesamt um rund ein Viertel zurück. Wird verdächtiges Gewebe frühzeitig erkannt und chirurgisch entfernt, könne dies auch die Heilungschancen verbessern. Grund, weshalb die Forscher dafür plädieren, baldmöglichst ein Lungenkrebs-Screening-Programm für Hochrisikopatienten, wie etwa Raucher und Passivraucher einzuführen. 

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