Leberzellkrebs

Ein Wohlstandsproblem und seine Folgen

Von Mark Krüger · 2020

Der Leberkrebs gehört, neben dem Bauchspeicheldrüsenkrebs, zu den gefährlichsten Tumorarten. Was viele nicht wissen: In den westlichen Industrienationen hat fast jeder Vierte eine nicht-alkoholische Fettleber – Tendenz steigend. Unbehandelt gilt sie als einer der häufigsten Auslöser für Leberkrebs. Was heißt das für die Vorsorge?

Über einer Hand schwebt eine holografische Leber. Thema: Leberzellkrebs
Viele Lebererkrankungen bleiben lange Zeit unbemerkt. Foto: iStock / Tharakorn

Die Leber funktioniert wie eine chemische Fabrik und Müllentsorgungsstelle für gefährliche Güter: Hier werden Stoffe auf-, ab- und umgebaut und die Entgiftung findet hier statt, dazu gehört auch der Abbau von Alkohol. Wenn die 1.500 bis 2.000 Gramm schwere Drüse in ihrer Funktionstüchtigkeit eingeschränkt ist, kann das also durchaus gefährlich, im Sinne von lebensbedrohlich werden. Beispiel: bösartiger Leberzellkrebs, medizinisch: hepatozelluläres Karzinom (HCC). Die häufigste Form von Leberkrebs ist auf dem Vormarsch: Laut Deutscher Leberstiftung haben sich die Fälle in Deutschland in den letzten 35 Jahren verdoppelt. Jedes Jahr erkranken hierzulande über 8.000 Menschen neu an dieser tückischen Krankheit, die inzwischen die zweihäufigste Krebsart mit Todesfolge ist.

Folge falscher Ernährung

Leberkrebs entwickelt sich fast immer, in ungefähr 80 Prozent der Fälle, aus einer Leberzirrhose. Ausgelöst wird die krankhafte Veränderung des Lebergewebes hierzulande primär durch Hepatitis-C-Infektionen und Alkoholmissbrauch. Allerdings rückt seit geraumer Zeit ein weiterer, unterschätzter Risikofaktor in den Fokus: die sogenannte nicht-alkoholbedingte Fettleber. Von ihr betroffen sind vor allem Menschen, die sich falsch ernähren, wenig bewegen und folglich übergewichtig sind. Inzwischen trägt bereits jeder vierte Deutsche eine Fettleber mit sich herum – meist, ohne es zu wissen, denn das Organ verfettet unbemerkt. Erst wenn das ohnehin schon mächtigste innere Organ sich vergrößert, zeigen sich unspezifische Symptome wie Völlegefühl oder ein Druckgefühl an der rechten Seite des Oberbauches. Im weiteren Verkauf kann es zu Entzündungen, einer Leberzirrhose und letztlich Krebs kommen.

Regelmäßig zur Leberzellkrebs-Untersuchung

Aktuell werden sieben von zehn Leberzellkrebs-Erkrankungen erst in bereits fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Heilbar ist Leberzellkrebs jedoch nur, wenn er frühzeitig entdeckt und behandelt wird. Da es eine Früherkennung als Teil der gesetzlichen Screening-Angebote nicht gibt, raten Experten Risikopatienten mit Leberzirrhose und anderen chronischen Lebererkrankungen zu einer halbjährlichen Ultraschalluntersuchung. Zudem gilt für alle, eine Fettleber durch die Umstellung auf einen gesunden Lebensstil zu vermeiden.

Drei Anzeichen für eine kranke Leber

1. Urin ist dunkelbraun gefärbt 

Das kann ein Anzeichen für eine ernst zu nehmende Leberzirrhose oder eine Hepatitis-Infektion sein.

2. Augapfel ist gelblich statt weiß

Die Verfärbung deutet ebenso auf eine Hepatitis-Erkrankung hin.

3. Druckgefühl im rechten Oberbauch 

Dieses Symptom geht oft mit einer Fettleber einher.

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