Personalisierte Krebsmedizin

Diese Forschungserfolge wecken Hoffnung

Von Tobias Lemser · 2024

Jedes Jahr erkranken hierzulande fast 500.000 Menschen an Krebs. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Betroffenen wieder geheilt werden, steigt glücklicherweise immer weiter – vor allem dank innovativer personalisierter Therapieansätze. Welche besonders verheißungsvoll sind, zeigen folgende Beispiele.

Modell-Darstellung: Detektion einer Krebszelle
Foto: iStock/wildpixel

Es ist eine der Tagungen, auf die Wissenschaft und Ärzteschaft genau schauen: der Deutsche Krebskongress. Auch diesmal trafen sich im Februar rund 10.000 Mediziner und Krebsforschende und tauschten sich aus, worüber die Onkologie lange nur träumen konnte. Denn klar ist: Dank jüngster Forschungserfolge gibt es immer wirkungsvollere Therapieansätze – so wie Immuntherapien, die laut Krebsspezialisten äußerst vielversprechend sind.

Personalisierte Krebsmedizin: Mit CAR-T-Zellen an den Tumor

Eine bestimmte Form ist die sogenannte CAR-T-Zelltherapie, bei der Immunzellen, die T-Zellen, aus dem Blut der Patienten entnommen und im Labor genetisch verändert werden. Die so hergestellten CAR-T-Zellen sind fortan in der Lage, bösartige Tumorzellen unschädlich zu machen – eine Therapie, die sich Fachleuten zufolge bei Leukämien und Lymphdrüsenkrebs etablieren wird. Wichtig zu wissen: Es gibt auch Risiken, wie Entzündungsreaktionen, weshalb die Therapie bislang oftmals nur in bestimmten Fällen und als letzte Option genutzt wird. Zudem ist das Verfahren für die Krankenkassen sehr teuer. Allerdings kann bereits eine Infusion ausreichen, um den Tumor dauerhaft zu zerstören, was sie letztlich sogar günstiger als medikamentöse Therapien, wie eine Chemotherapie, macht, welche langfristig ausgerichtet sind.

Grafik: So funktioniert die Entnahme von CAR-T-Zellen

Impfen bei schwarzem Hautkrebs

Ein weiteres Beispiel jüngster Forschungserfolge ist ein Impfstoff gegen schwarzen Hautkrebs, der im nächsten Jahr verfügbar sein soll. Das Besondere an dem Vakzin, welches auf der mRNA-Technologie basiert: Es wird auf der Grundlage einer Tumoranalyse und nach chirurgischer Entfernung des Tumors individuell entwickelt. Ersten Studien zufolge konnte das Risiko, dass der Krebs bei fortgeschrittenen Melanomen zurückkehrt oder die Patienten sterben, um die Hälfte gesenkt werden – wenn das bis dato allein verabreichte Antikörpermedikament mit diesem neuartigen Impfstoff kombiniert wurde. Welche unendlichen Chancen die noch in den Anfängen steckende Künstliche Intelligenz (KI) künftig in der Krebstherapie und in der Früherkennung bieten wird, ist noch nicht absehbar. Sensationell in diesem Kontext, was Forschenden der Harvard-Universität gelang: Konnten sie doch mit KI Menschen mit höchstem Risiko für Bauspeicheldrüsenkrebs identifizieren – und zwar bis zu drei Jahre vor der tatsächlichen Diagnose.

Schutzimpfungen bei Tumorerkrankungen

• Grippe: Geimpft wird jährlich mit einem „Vierfach“-Impfstoff. 

• Keuchhusten: Diese Impfung wird zumeist mit jener gegen Diphtherie und Tetanus angeboten.

• Pneumokokken: Seit dem Jahr 2023 wird diese Impfung nur noch mit einem Impfstoff empfohlen – für die Grundimmunisierung und Auffrischung.

• SARS-CoV2: Nach einer Grundimmunisierung wird eine jährliche Auffrischimpfung empfohlen.

• Varizella-Zoster-Viren: Diese Viren können eine Gürtelrose auslösen.

Quelle: www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-impfung-bei-krebs.pdf

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