Brustkrebs

Neues im Kampf gegen das Mammakarzinom

Von Tobias Lemser · 2019

Angehörige unterstützt krebskranke Frau
Foto: iStock/KatarzynaBialasiewicz

Jährlich wird deutschlandweit bei rund 70.000 Patientinnen Brustkrebs diagnostiziert – die damit mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Vielversprechend sind innovative Diagnosetests, die eine individuellere Therapieplanung ermöglichen, mit dem Ziel, das optimale Therapiemaß zu finden.

Befund Mammakarzinom. Nach dem ersten Schock hilft es, die Ruhe zu bewahren und sich klarzumachen, dass diese Krebsart sich heutzutage dank neuester Behandlungsmethoden schon sehr gut behandeln lässt. Viele Patientinnen können sogar ganz geheilt werden. Grundsätzlich steht fest: Der Zeitpunkt der Diagnose ist entscheidend.

Personalisierte Therapie auf dem Vormarsch

Die günstigste Prognose im Kampf gegen den Krebs liegt dann vor, wenn das Karzinom frühzeitig diagnostiziert wird und noch nicht gestreut hat. Voraussetzung für eine dauerhafte Heilung ist, dass der Tumor vollständig zerstört werden kann. Hat er bereits metastasiert, hängt die Prognose entscheidend von seiner Bösartigkeit und der Art der Metastasen ab.

Aber wie geht es nach der Diagnose weiter? Bei Brustkrebs ist eine Operation in den meisten Fällen unumgänglich. Zusätzlich können lokale Therapien wie Bestrahlung oder sogenannte systemische Behandlungen wie Chemotherapien und Antihormontherapien zum Einsatz kommen. Der individuelle Behandlungsplan wird im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz festgelegt. Wie auf dem weltweit größten Brustkrebskongress, dem SABCS, 2018 in Texas vorgestellt wurde, geht die Tendenz immer weiter in Richtung einer personalisierten Therapieentscheidung. Ziel: Durch genauere Identifikation des Tumors individueller behandeln und dadurch Über- und Untertherapie vermeiden.

Hoffnung machen hier sogenannte Genexpressionstests, die anhand von Gewebeproben die Aktivität in den Krebszellen ermitteln, um das individuelle Rückfallrisiko und infolgedessen die geeignete Therapie bestimmen zu können. Diese Tests können bei der großen Gruppe der Patientinnen mit Hormonrezeptorpositivem (HR+) und HER2/neu-negativem Brustkrebs angewandt werden, zu der rund 65 Prozent der Brustkrebspatientinnen zählen. Bestreben der Forscher: Chemotherapien nur dann verabreichen, wenn davon auszugehen ist, dass die Betroffenen einen wirklichen Nutzen davon haben.

Aktiv gegen den Krebs

Ein weiterer Aspekt, der auf dem SABCS ebenfalls zur Sprache kam: die Bedeutung von körperlicher Aktivität für Brustkrebs-Patientinnen. Laut einer dort vorgestellten Studie verbessert Sport während einer laufenden Chemotherapie die Fitness, wovon die Probanden auch nach der Chemotherapie noch deutlich profitieren. Patientinnen, die dagegen kaum körperlich aktiv waren, büßten deutlich an Fitness ein – eine ermutigende Nachricht für alle Brustkrebspatientinnen, die verdeutlicht, dass es sich lohnt, aktiv etwas im Kampf gegen den Krebs beizutragen.

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