Strahlentherapie

Heilungsperspektiven steigen

Von Karl-Heinz Möller · 2018

Innerhalb des breiten Spektrums der erfolgreichen Bekämpfung von Krebs spielt die Strahlentherapie eine maßgebliche Rolle. Statistisch kommt bei jedem zweiten Krebspatienten eine Strahlentherapie zum Einsatz. Die tumorzerstörende Wirkung tritt nur innerhalb der zu bestrahlenden Körperregion auf.

Ein Patient unterzieht sich einer Strahlentherapie zur Tumorbekämpfung
Tumorbekämpfung per Bestrahlung

Krebszellen werden im Rahmen einer Strahlentherapie mithilfe ionisierender Strahlung oder Teilchenstrahlung konfrontiert. Dies geschieht über die Schädigung der Zellen-Erbsubstanz, damit verliert der Kern die Fähigkeit der Zellteilung. Die Tumoren werden dank Bestrahlung immer kleiner und verschwinden im besten Falle.

Physikalisch zielen alle Formen der Strahlentherapie darauf ab, den Tumor mit energiereicher Strahlung zu treffen. Für die gewünschte Wirkung sind zwei Dinge wichtig: Einmal geht es um die optimale Dosierung an Energie im betroffenen Gewebe. Parallel dazu muss zielgenau die Strahlung im Tumor freigesetzt werden.

Bestrahlungen gehen intensive Planungen und Vorbereitungen voraus

In der klassischen Bestrahlungsform werden sogenannte ionisierende Strahlen benutzt. Aus elektrisch neutralen Atomen und Molekülen werden positiv und negativ geladene Teilchen, Ionen genannt, erzeugt. Diese lösen in den Zellen biochemische und biologische Reaktionen aus und führen zu den in den Tumorzellen erwünschten Schäden.

Um Systeme zur Bestrahlungssteuerung sinnvoll für den Patienten einsetzen zu können, geht jeder Bestrahlung in den Kliniken eine intensive Planung voraus. Dabei spielen Röntgenaufnahmen oder Bilder von Computertomographien, Magnetresonanztomographien, Positronen-Emissions-Tomographie (PET-Bilder) und auch Ultraschallbilder eine große Rolle. Sie zeigen, wie groß der zu bestrahlende Tumor ist, welche Form er hat, wie das gesunde Gewebe in seiner Umgebung beschaffen ist und was an Organen unter oder über dem Tumor eventuell mit im Strahlengang liegen könnte. 

Zielgenau und schonend geht die Intraoperative Strahlentherapie IORT vor 

Die Intensitätsmodulierte Strahlentherapie, abgekürzt IMRT, ist eine Weiterentwicklung der Konformationsbestrahlung, einer Technik, bei der das Strahlenfeld möglichst zielgenau an Tumorform und Tumorgröße angepasst wird. Zusätzlich zur Filterung der Strahlen wird hier die Einstrahlrichtung mehrfach verändert. Der Strahlengang läuft also immer durch den Tumor, aber jedes Mal durch anderes gesundes Gewebe. So kann man die letztendlich erzielte Gesamtdosis sogar innerhalb des Tumors „modulieren“, also verändern.

Intraoperative Strahlentherapie (IORT) zeichnet sich durch die gezielte, risikoadaptierte und interdisziplinäre Behandlung von Tumorerkrankungen aus. Im Vergleich zur externen Strahlentherapie (EBRT) wird eine individuelle Behandlung, bei der Haut und umliegendes, gesundes Gewebe geschützt und die Dauer der Bestrahlung verkürzt wird. Dies kann Nebenwirkungen reduzieren und zu einer Entlastung des Patienten führen – ein wichtiger Beitrag für mehr Lebensqualität.

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