Brustkrebs

Forschung und Therapien verbessern die Lebensqualität

Von Isabell Flohr · 2018

Bei Frauen ist das Mammakarzinom die verbreitetste Krebsart. Dabei ist die Mortalität rückläufig – dank immer differenzierterer Operationen, Chemo-, Hormon-Therapien und Bestrahlungen. Auch neue Ansätze aus der Zielgerichteten Therapie und Immunonkologie machen Hoffnung.

Eine weibliche Brust. Thema: Brustkrebs

Die Krankheit Brustkrebs verortet man gängiger Weise in der weiblichen Brust: Jede achte Frau in Deutschland erkrankt daran. Dass auch Männer von der Diagnose Mammakarzinom betroffen sind, überrascht. Dennoch: Mit 71.640 Neuerkrankungen zeigen Frauen gegenüber 682 Männern eine traurige Dominanz. Das weibliche Erkrankungsalter liegt bei 64,3 Jahren und ein Überleben nach fünf Jahren beträgt immerhin 88 Prozent und nach zehn Jahren 82 Prozent.

Die Sterblichkeit an Brustkrebs ist seit Anfang der neunziger Jahre rückläufig

Bei aller Statistik geht es doch immer um den Einzelfall. Jede Brustdrüsenerkrankung wird heute differenzierter angegangen – basierend auf umfassender Ursachenforschung, bei der auch, bei etwa fünf Prozent der Frauen, das BRCA-Gen als ein vererbbares Risiko für Brustkrebs entdeckt worden war.  Daraufhin wurden Gen-Tests entwickelt, die eine frühe Vorsorge und Vorbeugung ermöglichen. Auch die zweijährliche Mammographie-Vorsorge soll frühzeitig karzinome Knötchen entdecken.

Zukunftsweisend: Immuntherapien zur Aktivierung der körpereigenen Abwehr.

Je nach Fall kommen dann Operation, Chemo-, und Hormontherapien und Bestrahlung – einzeln oder kombiniert – zum Einsatz. Operationen werden High-Tech und immer mehr brusterhaltend durchgeführt, gefolgt von einer Strahlentherapie. Auch schon während des chirurgischen Eingriffs kann die Brust rekonstruiert werden. 

Der häufigste Brustkrebstyp ist der hormonabhängige HER2-negativ, wobei die weiblichen Hormone die Krebszellen wachsen lassen. Durch Anti-Hormon-Präparate wie Tamoxifen werden die Hormon-Rezeptoren geblockt, der Tumor schrumpft. Die Einnahme von Aromatasehemmer verhindern direkt die Produktion von Geschlechtshormonen im Körper, sie sind nur in der Postmenopause möglich. HER2-positive Tumoren haben wachstumsfördernde Eiweißrezeptoren auf ihrer Oberfläche, hier wirken verschiedene Antikörper zielgerichtet gegen den HER2-Rezeptor, die mit Fress- und Killerzellen zusammenarbeiten.

Grafik: Selbstuntersuchung der Brust. Quelle: GEKID, 2015
Quelle: GEKID, 2015

Schonend: Flüssigbiopsien, die im Blut Brustkrebszellen nachweisen können

In klinischen Studien hat man in Bluttests zirkulierende Tumorzellen oder Tumor-DNA nachweisen und damit wiederauftretende Tumoraktivitäten in der adjuvanten Situation sowie während Hormon- oder Antikörpertherapie prognostizierbar machen können. Die recht aggressiven Triple-negativen Tumoren – zehn bis 17 Prozent der meist jüngeren Frauen sind von einer BRCT-Mutation betroffen – wachsen weder unter dem Einfluss weiblicher Hormone, noch haben sie HER2-Rezeptoren. Dieser Tumorentyp wird vorwiegend mit Chemotherapien bekämpft. Aber auch hier erweisen sich derzeit neue Therapien aus der Immunonkologie als erfolgsversprechend.

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