Metastasiertes Mammakarzinom

Wenn der Tumor in den Körper streut

Von Tobias Lemser · 2022

Mit jährlich etwa 70.000 Neuerkrankungen ist Brustkrebs die häufigste Krebsform bei Frauen. Nicht immer werden Mammakarzinome im Frühstadium entdeckt, sodass sich die Gefahr für Metastasen erhöht. Doch was heißt dies für die Betroffenen und was können sie tun?

Ärztin und Patientin bei einer Mammographie
Foto: iStock/Povozniuk

Es ist die Horror-Diagnose, vor der die meisten Frauen die größte Angst bei der routinemäßigen Vorsorgeuntersuchung haben: Brustkrebs. Klar ist: Um möglichst gute Heilungschancen zu haben, ist es wichtig, den Krebs frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. 

Metastasiertes Mammakarzinom – streuende Krebszellen

Umso dramatischer ist die Lage, wenn sich bei weiteren Untersuchungen wie einer Computertomografie herausstellt, dass der Krebs bereits metastasiert ist, sich also Krebszellen aus dem Tumor gelöst haben und etwa über die Blut- und Lymphwege in andere Organe des Körpers gewandert sind. Bei rund drei von 100 Frauen sind zum Zeitpunkt der Diagnose bereits Metastasen vorhanden. Streut Brustkrebs in entfernte Organe – im Krankheitsverlauf ist dies bei jeder vierten Patientin der Fall –, sind in erster Linie Knochen, Lunge und Leber betroffen. Aber auch das Gehirn kann befallen sein. Doch was bedeutet dies nun für die Patientinnen? So gut die Prognosen heutzutage im frühen Stadium sind, umso ernüchternder fallen sie im fortgeschrittenen Verlauf aus. Denn ist der Krebs bereits metastasiert, ist es oft nicht mehr möglich, ihn vollständig zu entfernen. In den meisten Fällen bringt eine Operation keinen Vorteil. Im Gegenteil: Ein Eingriff würde sogar nur unnötig belasten.

Lebensqualität im Fokus

Trotzdem bestehen gute Chancen, ein Fortschreiten der Krebserkrankung zu verzögern und die Symptome abzumildern, sodass die Betroffenen noch Jahre mit ihrer Erkrankung leben können. Um die Lebensqualität zu erhalten, werden verschiedene Behandlungsansätze in Betracht gezogen. Hierzu zählen Medikamente, die systemisch, also auf den gesamten Körper, wirken und ein Fortschreiten der Erkrankung zeitweise aufhalten können. Darunter fallen Mittel zur Antihormontherapie, die klassischen Medikamente der Chemotherapie und zielgerichtete Arzneimittel wie Antikörper.  Welche Therapie sich am besten eignet, hängt jedoch von den Tumoreigenschaften und vom Krankheitsstadium ab. Dazu tauscht sich ein interdisziplinäres Ärzteteam regelmäßig in sogenannten Tumorboards aus und bespricht die weiteren Schritte ausführlich und auf Augenhöhe mit der Patientin. Schließlich ist sie die zentrale Person, welche mit dieser schwerwiegenden Erkrankung umzugehen hat und deren persönliche Wünsche und Ängste Berücksichtigung finden müssen.

Grafik: Resilienz als Zauberwort

Quellen:
Deutsche Krebsgesellschaft: Leben mit Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium
Leben-mit-Brustkrebs.de: Behandlung von Knochenmetastasen
Patienten-Information.de: Brustkrebs

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