Diagnostik und Therapie bei Prostatakrebs

Mit Hightech an den Tumorherd

Von Tobias Lemser · 2021

Prostatakrebs ist mit knapp 60.000 Neuerkrankungen bei Männern die häufigste Krebsform. In der Regel tritt diese Tumorart erst im höheren Alter auf. Das Gute: Früh erkannt, bestehen dank innovativer Diagnose- und Therapietechniken sehr gute Heilungschancen.

Ein Mann hält ein Modell der Prostata und Blase vor sich
1.414.259 Männer erhielten im Jahr 2020 weltweit eine Prostatakrebsdiagnose. Foto: iStock/Shidlovski

Mit Männern und Gesundheitsvorsorge ist das so eine Sache. Ob zur Prävention von Haut-, Darm- oder Prostatakrebs: Alles Krebsfrüherkennungsprogramme, die Männer gern mal „auf die lange Bank schieben“. Doch warum? Ist es Unbehagen oder Scham, sich in diesem sensiblen Bereich untersuchen lassen zu müssen oder doch eher die Besorgnis, dass etwas sein könnte?

Diagnostik und Therapie bei Prostatakrebs: Modernste Bildgebungsverfahren

Das Tückische an Prostatakrebs: Im Anfangsstadium sind die ersten Anzeichen eher unspezifisch. Erst im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf bereitet diese Krebsform Beschwerden. Spätestens wenn Schmerzen beim Wasserlassen oder Samenerguss, aber auch Probleme durch abgeschwächten Harnstrahl oder Erektionsprobleme auftreten, sollte ein Urologe aufgesucht werden. Denn kommt es zu weiteren Symptomen wie Knochen- oder Hüftschmerzen, ist eine Heilung kaum noch möglich. 

Ein modernes bildgebendes Verfahren in der Diagnostik des Prostatakarzinoms ist die multiparametrische Magnetresonanztomografie (mpMRT). Sie dient der genaueren Detektion suspekter Herdbefunde und ermöglicht, mithilfe einer Fusionssoftware die verdächtigen Areale auf ein Ultraschallbild zu projizieren. So können diese Stellen unter Sichtkontrolle gezielt biopsiert werden. 

Gezielte Strahlen

Bestätigt sich dabei der Verdacht auf einen bösartigen Tumor und ist es notwendig, direkt mit einer Therapie zu starten, gibt es gleich mehrere Optionen: Früh diagnostiziert und frei von Metastasen besteht die Möglichkeit, die Prostata komplett operativ zu entfernen. Aber auch eine Strahlentherapie kann zu diesem Zeitpunkt heilend wirken. Ziel ist es, die Tumorzellen zum Absterben zu bringen und dabei umliegendes, gesundes Gewebe bestmöglich zu schonen. Dies kann herkömmlich über die Haut oder von innen mittels Kurzdistanz-Strahlentherapie erfolgen. Das Besondere der sogenannten Brachytherapie: Es werden dauerhaft kleine Stifte mit einer radioaktiven Substanz in die Prostata implantiert. Ort und Dosis der Strahlung können dabei individuell geplant, direkt gemessen und letztlich auch korrigiert werden. Manchmal kann es aber auch sinnvoll sein, nichts zu tun. Stichwort: Active Surveillance. Liegen etwa schwere Begleiterkrankungen vor, wird nach genauer individueller Abwägung zunächst auf eine Tumortherapie verzichtet und stattdessen das Karzinom engmaschig überwacht.

Quellen:
www.prostata.de
Deutsche Krebsgesellschaft: Prostatakrebs
Prostatahilfe Deutschland: Welche Prostatakrebs-Behandlung ist für mich geeignet?

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